Tina N. Martin - Gewittermann
- bodhi74
- 28. Mai 2024
- 2 Min. Lesezeit
Thriller
Erscheinungstermin: 17. Januar 2024
512 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden – doch der alte Mann starb keines natürlichen Todes. Zwei Dutzend Schläge wurden gegen den Schädel des steinreichen Rentners Evert Holm ausgeführt, den Penis hatte der Täter ihm noch vor Eintritt des Todes abgeschnitten. Als Kriminalkommissarin Idun Lind den Fall übernimmt, werden die Hintergründe der Tat klar – die Spur führt ins Rotlichtmilieu Nordschwedens. Und plötzlich betritt Idun eine Welt, in der Geld, Gewalt und Macht schon einmal das Leben zweier unschuldiger Menschen zerstört haben ...
MEIN Fazit:
Nach „Apfelmädchen“ ist „Gewittermann“ bereits der zweite Roman, den Tina N. Martin über ihre toughe Ermittlerin Kommissarin Lind geschrieben hat. Wieder wird das Privatleben der Ermittlerin eher ausgeklammert, ihr Charakter bestimmt aber natürlich dennoch die Stimmung des Romans. Die selbstbestimmte und toughe Ermittlerin bekommt hier noch mehr Facetten verliehen, zumal natürlich auch einige Ereignisse aus dem ersten Roman samt anderer wiederkehrender Figuren aufgegriffen werden – die Zusammenhänge erschließen sich aber auch beim Lesen oder werden kurz erklärt, sodass man diesen Band auch unabhängig lesen kann. Die Stimmung ist auch durch die winterliche Atmosphäre sehr prägnant, durch die Themenwahl und die Einblicke in menschliche Abgründe wird dies noch verstärkt. Dabei gibt es einige Dinge, die erst mit unheilvollen Vorahnungen angekündigt werden und später volle Wucht entfalten, was schon für ziemlichen Druck sorgt.
Die Handlung ist zweigeteilt: Die Haupthandlung dreht sich natürlich um Idun Lind und ihr Team bei den Ermittlungen, die sich immer weiter aufbaut und sich über verschiedene Szenarien entwickelt. Immer weitere Informationen und Hinweise werden dabei eingebaut, die Handlung steht selten auf der Stelle, was aufregend und kurzweilig geraten ist. Der zweite Handlungsstrang ist in der Vergangenheit angesiedelt und scheint erst einmal keinen Bezug zur gegenwärtigen Situation zu haben, dies wird erst im Laufe der Zeit deutlicher. Auch hier wird eine dichte und erschreckende Szenerie aufgebaut, die mich fesseln konnte. Wie am Ende alles zusammengeführt wird, ist sehr gelungen, druckvoll und markant geraten.
„Gewittermann“ konnte mich schnell fesseln, schon nach wenigen Seiten ist man mitten in der Handlung, die mit nur wenigen Ausnahmen sehr packend geraten ist. Die zweigeteilte Geschichte beeinflusst die Stimmung jeweils auf ihre eigene Weise, erst später wird klar, wie alles zusammenhängt, was in einem packenden Finale endet. Eine sehr gelungene Fortsetzung, die „Apfelmädchen“ ebenbürtig ist.
Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download
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