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Sia Piontek - Die Sehenden und die Toten

  • Autorenbild: bodhi74
    bodhi74
  • 26. Aug. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Kriminalroman

Erscheinungstermin: 15. Mai 2024

416 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

Die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel hat sich von Hamburg ins idyllische Wendland versetzen lassen. Dort wagt sie mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana in einem alten Fachwerkhaus einen Neuanfang. Doch dann wird der 18-jährige Justus tot aufgefunden, seine Augen auf grausame Weise durch Spiegelscherben ersetzt. Carla übernimmt den Fall und hat schnell das ungute Gefühl, dass niemand, nicht einmal die Eltern, Justus richtig kannte. Als Lana bei einer Mitschülerin ein Tattoo entdeckt, das der tote Junge als Narbe auf seinem Oberschenkel trug, überschlagen sich die Ereignisse, und Carla wird klar: Die Vergangenheit holt dich immer ein ...


MEIN Fazit:


Auf einer Bank mitten im Wendland wird die Leiche des achtzehnjährigen Justus Libermann gefunden. Die Tat an sich ist schon grausam, doch die Leiche des jungen Mannes wurde noch zusätzlich verstümmelt. Als Ermittlerin wird Clara Seidel hinzugezogen, die sich bereits vor zwei Jahren aufgrund von persönlichen Erlebnissen von Hamburg ins Wendland hat versetzen lassen. Doch ihre Erfahrungen als Ermittlerin sind unabkömmlich bei der eh schon knapp besetzten SoKo. Doch Carla hat selbst noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, häusliche Gewalt und ein ständiges Herabwürdigen haben sie dazu gebracht, zum Alkohol zu greifen und Panikattacken zu erleben. Auch ihr Verhältnis zu ihrer hochsensiblen Tochter Lana ist seitdem etwas angespannt.


Allein der Titel dieses Krimis hat mich unheimlich neugierig gemacht und schon der Einstieg fiel mir sehr leicht. Einen kurzen Blick im Prolog auf den Täter und dann steigen wir auch umgehend in die Ermittlungen ein. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und flüssig. Die Umgebung des Wendlands wird hier wunderbar beschrieben, so dass man ein wenig Sehnsucht nach dem Norden und dessen Ruhe in diesem Gebiet bekommt.


Doch ganz so ruhig ist es derzeit im Wendland natürlich nicht. Der Fall rund um den gerade einmal achtzehnjährigen Justus erweist sich als wesentlich komplizierter als gedacht, denn Justus selbst hatte einiges zu verbergen. Mir hat das Tempo und die Wendungen die dieser Krimi aufgenommen hat, richtig gut gefallen und ich fand alles insgesamt wirklich unterhaltsam und spannend. Die Ermittlungen und die dabei entstandenen Dialoge waren gelungen und auf die Lösung des Falls wäre ich letzten Endes gar nicht gekommen.


Wie ich schon sagte, haben mir auch die Beschreibungen der Umgebung sehr gut gefallen, es hatte ein bisschen was von kleinem Dorf mitten im Nirgendwo. Kein Wunder also, dass Carla hier einen Neuanfang starten wollte.


Ungewöhnlich war hier, dass neben Carla auch ihre Tochter Lana, natürlich ohne das Wissen der Mutter, heimlich mit ermittelt.


Clara hat durch ihre Vergangenheit jede Menge Ecken und Kanten, reagiert schnell über und kämpft immer wieder gegen ihre inneren Dämonen. Das macht sie aber wiederum äußerst menschlich und glaubhaft und ich fand sie auch sehr sympathisch, denn sie ist ein grundehrlicher, loyaler Mensch.


Auch Lana fand ich unglaublich gut gezeichnet, ihre Besonderheiten waren wirklich fein ausgefeilt und machten sie auch dadurch zu jemand ungewöhnlich. Mit ihrer Art schafft sie es immer wieder, ihre Mutter bei ihren Ermittlungen in die richtige Richtung zu schubsen.


Alle weiteren Nebencharaktere waren, zwar teilweise stereotyp, aber trotzdem glaubhaft und sie sorgten für Abwechslung und spannende, manchmal auch witzige Dialoge.


Mit Die Sehenden und die Toten konnte mich Autorin Sia Piontek durchweg sehr gut unterhalten. Die Spannung war eigentlich durchweg hoch und die Charaktere authentisch und sympathisch. Ich freu mich auf weitere Ermittlungen für Carla und ihr Team. Lesenswert!



Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download

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