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George Orwell - Farm der Tiere

  • Autorenbild: bodhi74
    bodhi74
  • 30. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Neu übersetzt von Ulrich Blumenbach, mit einem Nachwort von Eva Menasse

Erscheinungstermin: 18. Januar 2021

192 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

«Kein Tier soll seinesgleichen je tyrannisieren. Schwach oder stark, schlau oder schlicht, wir sind alle Brüder. Kein Tier soll je ein anderes töten. Alle Tiere sind gleich.» So Old Major, der preisgekrönte Middle-White-Eber. Doch allen guten Absichten zum Trotz kommt alles anders. Auf der Farm, wo die Tiere in Gleichheit und wechselseitigem Respekt zusammenleben wollten, herrscht bald Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung. Denn «manche Tiere sind gleicher als andere.» – Orwells zeitkritische, auf Stalin gemünzte Parabel hat ihre Zeitlosigkeit längst erwiesen. 2021 erscheint der moderne englische Klassiker in der Neuübersetzung Ulrich Blumenbachs mit einem exklusiven Nachwort von Eva Menasse.


In «Farm der Tiere» nahm George Orwell, der Vater Courage der modernen britischen Literatur, eine der größten real existierenden Sauereien des 20. Jahrhunderts auf die Mistschippe – die Pervertierung der Idee von Gleichheit und Brüderlichkeit in brutalem Gesinnungsterror. Sein Buch, 1945 erschienen und bis heute Pflichtlektüre für jeden politisch denkenden Menschen, schildert anschaulich, dass kein noch so hehres Wunschbild davor gefeit ist, von skrupellosen Demagogen in sein Gegenteil verkehrt zu werden. Und die Moral von der Geschicht‘? – Die Revolution frisst ihre Küken.


MEIN Fazit:


George Orwells "Farm der Tiere", neu übersetzt von Ulrich Blumenbach und ergänzt durch ein Nachwort von Eva Menasse, ist ein zeitloses Meisterwerk, das auch im Jahr 2025 nichts von seiner Relevanz und Kraft verloren hat. Die Geschichte beginnt mit einer hoffnungsvollen Vision: Old Major, der weise und alte Eber, inspiriert die Tiere der Farm mit der Idee von Gleichheit und Brüderlichkeit. Seine Worte, dass „kein Tier seinesgleichen je tyrannisieren“ soll, sind ein Aufruf zur Einheit und zum Widerstand gegen die Unterdrückung durch den Menschen. Doch wie so oft im Leben, weicht die Utopie schnell der Realität.


Die Tiere, die sich von der Herrschaft des Menschen befreien wollen, stehen vor der Herausforderung, ihre Ideale in die Tat umzusetzen. Die anfängliche Euphorie und der Glaube an eine bessere Zukunft werden jedoch bald von Machtgier und Korruption überschattet. Die Schweine, die sich als die klügsten Tiere herausstellen, übernehmen die Führung und beginnen, die Prinzipien der Revolution zu verdrehen. Die berühmte Aussage „Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere“ wird zum Sinnbild für die schleichende Ungerechtigkeit, die sich auf der Farm ausbreitet.


Orwells Parabel ist nicht nur eine Kritik an der politischen Realität seiner Zeit, sondern auch eine universelle Warnung vor den Gefahren der Macht und der Manipulation. Die Geschichte zeigt eindrücklich, wie schnell gute Absichten in Tyrannei umschlagen können. Die Tiere, die einst für Freiheit und Gleichheit kämpften, finden sich bald in einem System wieder, das die gleichen Unterdrückungsmechanismen aufweist, gegen die sie sich erhoben hatten. Diese Entwicklung ist erschreckend und lässt den Leser über die Fragilität von Freiheit und die Leichtgläubigkeit der Massen nachdenken.


Die Neuübersetzung von Ulrich Blumenbach bringt frischen Wind in Orwells Text und macht ihn für eine neue Generation von Lesern zugänglich. Die Sprache ist klar und prägnant, und Blumenbach gelingt es, den Geist des Originals einzufangen, während er gleichzeitig moderne Lesarten ermöglicht. Das Nachwort von Eva Menasse bietet wertvolle Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Buches und dessen anhaltende Bedeutung. Sie beleuchtet, wie Orwells Werk nicht nur als literarisches, sondern auch als politisches Dokument zu verstehen ist, das uns dazu anregt, kritisch über unsere eigenen gesellschaftlichen Strukturen nachzudenken.


Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt dieser Ausgabe ist der enthaltene Essay „The Freedom of the Press“, den Orwell einst als Vorwort zu „Farm der Tiere“ verfasste. In diesem Plädoyer für intellektuelle Redlichkeit wird deutlich, wie wichtig es ist, die Wahrheit zu verteidigen und sich gegen Zensur und Manipulation zu wehren. Diese Botschaft ist heute, in einer Zeit von Fake News und Informationskriegen, relevanter denn je.


Insgesamt ist "Farm der Tiere" ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Es ist eine eindringliche Mahnung, die Ideale von Freiheit und Gleichheit stets zu hinterfragen und zu verteidigen. Orwells Werk bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der politischen Literatur und sollte von jedem, der sich für die Mechanismen der Macht interessiert, gelesen werden. Die Neuübersetzung und das begleitende Nachwort machen diese Ausgabe besonders wertvoll und empfehlenswert. "Farm der Tiere" ist ein Klassiker, der auch in der heutigen Zeit nichts von seiner Dringlichkeit verloren hat.



Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download

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