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Norbert Horst - Lost Places

  • Autorenbild: bodhi74
    bodhi74
  • 9. Aug. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Wo die Toten schweigen

Kriminalroman

Erscheinungstermin: 19. Juni 2024

336 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

Ein Wald nahe Essen: Ein verwahrloster Obdachloser liegt tot in seinem Zelt. Ein gediegenes Mietshaus in der Essener Innenstadt: Eine alte Frau wird tot in ihrer Wohnung entdeckt. Ein leer stehendes, verfallenes Krankenhaus in Bochum: Hier werden hinter einer frisch gemauerten Wand drei Leichen entdeckt, eine davon bereits skelettiert. Dass alle drei Fälle zusammenhängen, erkennen Staatsanwältin Camilla Lopez und Kriminalhauptkommissar Deniz Müller erst, als sie einen Tipp von ihrem Freund, dem Journalisten Alexander Rahn, erhalten. Zu dritt kommen sie einer Mordserie auf die Spur – während die Täter bereits ihr nächstes Opfer im Visier haben …


MEIN Fazit:


Dass der Autor die Polizeiarbeit in einer Weise darstellt, wie es national und auch international seinesgleichen sucht, ist aus den früheren Büchern bekannt und liegt an seinem beruflichen Hintergrund. Auch bei diesem ungewöhnlichen Fall ahnt man, dass viel polizeiliches Insiderwissen eingeflossen ist.


Der wirkliche Grund für die Qualität seiner Bücher hat aber viel mehr damit zu tun, dass der Autor wirklich schreiben kann.


Es ist der Start einer neuen Reihe, und vieles am neuen Team ist anders. Die Drei sind jünger, haben teilweise Migrationshintergrund, und es ist mit einer Staatsanwältin und einem Journalisten kein reines Polizei-Team mehr. Geblieben sind aber glücklicherweise zwei Dinge: Einmal die psychologische Stimmigkeit der Charaktere und ihre Interaktion untereinander. Keine überkandidelten Reaktionen, keine Plattheiten, keine devianten Charaktere.


Zweitens die großartige sprachliche Umsetzung. Da der Roman multiperspektivisch erzählt wird, erlebt man das Geschehen durch die Augen vieler Figuren, und jede dieser Figuren hat ihre ganz eigene Sprache. Mal ist die Unterscheidung der Codes filigran – wie bei der emotionalen Camilla und dem elaboriert sprechenden Alex -, mal heftiger – etwa bei einem Neonazi und einem zynischen Professor. Manchmal, etwa wenn Camilla über „den Atem der Meerjungfrauen“ nachdenkt, wird es fast poetisch.


Und der Fall? Ungewöhnlich und berührend, eindringlich und sehr spannend.




Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download


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