David Baldacci - Open Fire
- bodhi74
- 13. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Thriller
Erscheinungstermin: 24. April 2024
496 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

FBI-Agent Amos Decker und seine Partnerin Alex Jamison werden in eine Kleinstadt in North Dakota gerufen. Dort hat ein Jäger mitten in der Prärie eine übel zugerichtete Frauenleiche entdeckt. Ist das Opfer zwischen die Fronten skrupelloser Ölfirmen, zwielichtiger Regierungsbeamter und religiöser Außenseiter geraten, die die nahegelegene Kleinstadt prägen?
Als weitere Morde geschehen, braucht Decker sein perfektes Gedächtnis und die Unterstützung eines überraschenden Verbündeten ...
MEIN Fazit:
Es treten Veränderungen auf. Solche, die selbst Amos Decker an sich selbst erstaunen.
Bei diesen Mordfällen am Ende der Welt in North-Dakota (allerdings ein sehr rühriges Ende der Welt aufgrund des Fracking-Booms vor Ort) fehlt ihm das vertraute „Blaue Licht“. Jene Gabe, die er, gemeinsam mit einem nie vergessenden Gedächtnis seit dem Zusammenprall beim Football in seiner Jugend immer parat hatte. Doch selbst als er zur Obduktion selbst Hand anlegt, bleibt es merkwürdig „Un-Blau“.
Was nicht sein einziges Problem ist. Da steht noch seine Schwester im Raum, die sich von seinem Schwager zu trennen gedenkt. Jenen Schwager, den er bei seinem neuen Fall vor Ort trifft. Und dabei auch sein eigenes Gefühlserleben neu sortieren muss.
Wobei all diese Dinge von ihm eher am Rande mitbetrachtet werden, denn zunächst ist da diese übel zugerichtete Leiche. Und dieser eigentlich harmlos erscheinende Radarposten der Army. Mitsamt einer „Täufergemeinde“ aufrechter Christen um den Posten direkt herum. Dass die Tote einerseits ein aufrechtes Mitglied der Gemeinde des Ortes gewesen sein soll, zugleich auf halbseidenen Internetseiten ganz andersartige Vergnügungen wohl angeboten hat, macht es für Decker und seine Partnerin Alex Jamison vor Ort in keiner Form leichter.
Wobei von Beginn an dem erfahrenen und bulligen FBI-Agent schwant, dass an der Frau Besonderes zu finden sein muss. Denn warum einer der besten Ermittler des FBI an diesen entlegenen Ort wegen eines einfachen Mordes an einer Frau beordert wird, das sagt der feinen Spürnase von Decker umgehend, dass das Mordopfer in der Vergangenheit irgendetwas besonders sein muss. Was auch immer das sein kann, was sich ihm lange Zeit in keiner Weise erschließt.
Wenn aber er selbst nur mit, zunächst, anonymer Hilfe einer Kugel entgeht, dann ahnt nicht nur Decker, sondern auch der Leser und die Leserin, dass die Ermittlungen jemandem empfindlich zu nah kommen.
Ein Ermittler, der sich lange Zeit schwer damit tut, einen Faden für den Fall in die Hand zu bekommen. Ein Ortspolizist, der beflissen Hilfe anbietet, aber andererseits mehr zu wissen scheint, als er freimütig auf den Tisch legt. Ein professioneller „Aufräumer“ und Agent, der ein ganz eigenes Spiel spielt und Amos mit Hinweisen versorgt. Was auch immer sein Motiv sein könnte.
Klar in der Sprache, griffig im Personal und durchaus differenziert, was die Tiefe seiner Protagonisten angeht (nicht in Bezug auf jede „Nebenrolle“, aber sehr atmosphärisch bei den wichtigen Personen) und mit durchaus überraschenden Wendungen immer dann versehen, wenn man als Leser oder Leserin meinen könnte, den Fall gelöst zu haben.
David Baldacci legt wiederum einen hervorragenden Thriller vor, dem man sicherlich die Routine phasenweise anmerkt, der aber dennoch wieder neue Perspektiven auf die Ermittler richtet und mit einem intelligent verwobenen Fall aufwartet.
Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download
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