Ben McGrath - Riverman
- bodhi74
- 6. März 2024
- 2 Min. Lesezeit
Eine amerikanische Odyssee
Erscheinungstermin: 14. Februar 2024
384 Seiten, 13,5 x 20,6 cm, 3 s/w Abbildungen

An seinem 43. Geburtstag stieg Dick Conant, ein Goldjunge, der nie ganz so erwachsen wurde, wie es seine Umgebung erwartete, in ein selbstgebautes Boot, um trotz eines aufziehenden Schneesturms eine Reise anzutreten. Der Beginn einer gewaltigen Odyssee eines unkonventionellen Mannes durch die flüssigen Arterien Amerikas, eine Reise zu den unbekannten Rändern der Gesellschaft.
»Riverman« ist das bewegende Porträt eines komplexen und faszinierenden Mannes. Es ist auch die Geschichte eines Menschen, der zwar allein reiste und doch von sozialen Verbindungen lebte und in seinem Kielwasser unzählige Menschen zusammenbrachte. Ein erzählerisches Porträt eines Amerika, das wir nur selten zu Gesicht bekommen: ein Land mit unkonventionellen Charakteren, kleinen Gemeinden an großen Gewässern und längst vergessenen Wasserwegen.
MEIN Fazit:
Nachdem ich Into the Wild gelesen habe, ist die Handlung bekannt - das wird nicht gut enden. Was dieses Buch dann akribisch dokumentiert, ist nicht nur das Kanufahren, sondern auch die Entwicklung dieses Mannes, sein Einfluss auf andere und die breitere Gemeinschaft von Ikonoklasten, die am Rande der Gesellschaft leben. Es ist auch ein Reisebericht über eine Reise, bei der Lebensmittel in Gurkensaft konserviert, nach sauberem Wasser gesucht und das Wetter in den Wolken und Strömungen nachgelesen wurden. Sie werden keine bessere Quelle in Buchform finden als diesen Autor: Aus Dicks eigenen Buchentwürfen und Kritzeleien hat der Autor Hunderte von Menschen ausgegraben, manchmal nur kurze Bekanntschaften, die eine seiner unglaublichen Geschichten bestätigen können. Und so viele dieser Menschen waren von diesem Mann wirklich berührt. Lesen Sie also bitte und lernen Sie diesen faszinierenden Mann kennen.
Was ich mir sehr wünschte, war am Ende eine Synthese. Was war nach Ansicht des Autors für Dicks Werdegang vom beliebten Studenten zur Obdachlosigkeit verantwortlich? Warum war er gleichzeitig so offen für Menschen und zögerte doch so sehr, dass es den Anschein eines Isolationismus gab? Von den anderen Nonkonformisten in dem Buch sind einige einfach komisch, manche wirken schrecklich, andere sind umgängliche Einzelgänger wie Dick. Was sollen wir von dieser unsichtbaren Bevölkerung halten?
Bravo an den Autor, dass er Dicks Leben in unsere Welten gebracht hat.
Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download
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