top of page
  • Autorenbildbodhi74

Suzanne Simard - Die Weisheit der Wälder

Auf der Suche nach dem Mutterbaum

Erscheinungstermin: 16. Mai 2022

544 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 30 s/w Abbildungen

Die Forstwissenschaftlerin Suzanne Simard nimmt uns mit in ihre Welt, ins Zentrum des Waldes, und zeigt, dass Bäume viel mehr sind als bloße Rohstofflieferanten: Lebendige Wesen mit hochspezialisierten Aufgaben, die soziale Strukturen bilden und über ein Geflecht aus unterirdischen Netzwerken miteinander kommunizieren. Sie lernen, passen ihr Verhalten an die Bedingungen ihrer Umwelt an, erkennen Nachbarn, haben Erinnerungen und sogar einen Sinn für Zukunft. Sie konkurrieren miteinander und unterstützen sich gegenseitig auf erstaunlich hochentwickelte Weise – Eigenschaften, die normalerweise menschlichen Gesellschaften zugeschrieben werden. Im Zentrum von Simards Forschungen stehen die »Mutterbäume«: alte, mächtige und geheimnisvolle Bäume, welche die anderen um sie herum versorgen, verbinden und beschützen.


Während sie ihre wissenschaftliche Suche nachzeichnet, die zu ihrer bahnbrechenden Entdeckung des »Wood Wide Web« führte, erzählt Suzanne Simard auch von ihrer eigenen Reise. Von ihrer Kindheit in den Wäldern von British Columbia, von Liebe und Verlust, von Beobachtung und Veränderung und von der zutiefst menschlichen Eigenschaft, verstehen zu wollen, wer wir wirklich sind und welchen Platz wir in der Welt einnehmen. So verstehen wir letztlich nicht nur, was eine der spannendsten Wissenschaftlerinnen der Gegenwart antreibt, sondern auch, dass uns mehr mit den Wäldern dieser Welt verbindet, als wir denken. Denn um zu überleben, sind wir aufeinander angewiesen.



MEIN FAZIT:


Mein erster (eher falscher) Eindruck war, das dies Buch, bzw. die Einleitung eher esoterisch angehaucht sei, tatsächlich bietet die Einleitung insgesamt eine gute und sachliche Übersicht über das Gesamtthema. Der Einstieg in das erste Kapitel eines Buches ist ja manchmal etwas holprig und auch hier braucht es einen kleinen Eingewöhnungseffekt, da eher Sprünge von der 20 jährigen zu den Erfahrungen oder Erinnerungen an die 12 jährige eingebracht sind, ehe es wieder im Hier und Jetzt weitergeht.


Die Familienfotos zwischendurch spannen den Bogen bis hin zu dem alten Handwerk des Bäumefällens und sind als Bereicherung zu sehen, sodass der Lesende sich alsbald gewöhnt, auch wenn die Sprünge sogar bis hin zur 5 jährigen und wieder zurück zur 20 Jahre alten Angestellten gehen. Die Hinweise zu ihrer Mama und ihrem Großvater, eingebettet in das aktuelle Erleben bis hin zu Ausführungen über Pilze im Waldesboden zeugen davon, dass Wald viel mehr ist, als Baumstamm am Baumstamm.


Der Leser erfährt, warum die Haut von Pilzen rissig werden kann, der Lesende erfährt, was es damit auf sich hat Wald zu roden und neu anzupflanzen und kann durchaus das Innerliche aufbegehren einer jungen Angestellten nachvollziehen, die sich noch nicht traut ihre Meinung durchzusetzen. So verschmilzt der Weg der Autorin mit Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit bis hin zur Gegenwart und zeigt, wiederum eingebettet in den Gesamtkontext, die Schönheit der Natur.


Hervorzuheben ist, wie ehrlich die Autorin auch über sich selbst schreibt (Zitat: *Halb ohnmächtig vor Angst*), sie berichtet in bildhafter Sprache (Zitat: *Felsentannen gebeugt unter Panzern aus Schnee*) und sie erzählt von Personen, ihrem Schicksal und ihren Erkenntnissen, Forschungen und Experimenten.


Zum Ende schließt sie mit dem Kapitel den Stab weiterzugeben. An den Leser, so könnte man meinen, auch wenn sie ihre Tochter meint.



Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download

bottom of page