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Scott Jurek - Eat & Run

Mein ungewöhnlicher Weg als veganer Ultramarathon-Läufer an die Weltspitze

Erscheinungstermin: 23. April 2014

Mit „Eat & Run” hat Scott Jurek die Geschichte seines Lebens niedergeschrieben und die seiner Karriere – als Ausnahmeathlet und Veganer. Er erzählt von seiner Kindheit im mittleren Westen der USA, den Jagd- und Angelausflügen und den gemeinsamen Mahlzeiten mit seiner „meat-and-potatoes”-Familie sowie von seinen frühen Laufanfängen. Aber er beschreibt auch seine langsame Wandlung hin zum Ultraläufer und Veganer sowie seine unglaublichen Erfolge bei noch unglaublicheren Rennen.

Sein Leben zeigt mehr als deutlich, wie wichtig ein starker Wille ist, aus dem wir die Kraft schöpfen, Außergewöhnliches zu leisten. Randvoll mit spannenden Geschichten, wissenschaftlichen Fakten und praktischen Ratschlägen, inklusive Jureks veganen Lieblingsrezepten, motiviert dieses Buch jeden, durchzuhalten – egal, ob es darum geht, sein erstes Rennen zu starten, mehr über die eigene Ernährung nachzudenken oder das persönliche Potenzial auszuschöpfen.

„Jeder kann ein Ultraläufer sein” ist das Motto von Scott Jurek und seine Autobiografie erinnert daran, dass jeder Tag eine Entdeckungsreise ist, auf der wir herausfinden können, was im Sport möglich ist – und im Leben.


Mein Fazit:


Den meisten von uns wird Scott Jurek zum ersten Mal in dem großartigen Buch "Born to Run" begegnet sein, auf Seite 188: “Stellt euch darauf ein, vor euren Gott zu treten, der gerade ein Bierchen zischt”.

Diesen “Gott” erleben wir im 1.Kapitel von Eat & Run etwas anders: “Mir brannte das Hirn. Mein Körper verschmorte. Das Death Valley hatte mich zu Boden geworfen, und jetzt war es dabei, mich zu braten”. Auf halber Strecke des Badwater Ultramarathons 2005 , nach 110 Kilometern, war Scott Jurek am Ende, eine Stunde vor Mitternacht bei gnadenlosen 40 Grad Celsius. Sein Team beschwor ihn, aufzustehen, er aber halluzinierte bereits und musste sich übergeben. Er, dessen besondere Fähigkeit es war, gerade in den schwersten Momenten mit einer besonderen Willenskraft neue Kräfte zutage zu fördern.

Ob Scott Jurek die letzten 105 Kilometer auch noch geschafft hatte, erfahren wir im ersten Kapitel nicht mehr.

Erstmal geht es zurück ins Jahr 1980, und Scott Jurek erzählt uns von seiner Jugendzeit, vom strengen Vater und seiner Mutter, die bald an MS erkrankte. Er musste jobben, sein eigenes Geld verdienen und für die Familie kochen. Nicht vegetarisch, im Gegenteil. Scott Jurek erzählt von seiner Schulzeit, von Freunden, und wie er zum Laufen kam. Er wollte Skifahrer werden, und sein Trainer meinte, wenn er darin gut werden will, muss er im Sommer laufen. Wir Leser müssen uns noch eine ganze Weile in Geduld üben, weil wir auf den ersten 80 Seiten erstmal über die Entwicklung und Reifung des jungen Jurker, wie er von seinem engsten Freund Dusty genannt wird, erfahren.

Diese Zeit ist jedoch aufregend und verrückt, und da Scott Jurek gut daran getan hat, sich einen professionellen Schreiber zur Seite zu stellen, Steve Friedmann, folgen wir der bewegten Zeit des jungen Jurker gerne.

Und erfahren hier schon sehr viel über die Zutaten zu dem, was ihn später als extremen Ultraläufer ausmacht, mental und körperlich.

Apropos Zutaten. Liebevoll ans Ende eines jeden Kapitels hat Scott Jurek Rezepte seiner veganen Lieblingsgerichte gestellt, er, der davon überzeugt ist, dass auch die vegane Ernährung zu seinem Erfolg beiträgt.

Eingestreut ins Buch sind auch Tipps von ihm zum Laufen ganz allgemein, sei es übers Barfußlaufen, über die Landezone, über das berühmte Loch, also die Phase, wo es vermeintlich nicht weitergeht. Sympathisch finde ich, dass er jene nicht vergessen hat, die beim Laufen noch ganz am Anfang stehen: "Wer effizient laufen will, braucht eine gute Technik. Wer 150 Kilometer effizient laufen will, braucht eine hervorragende Technik. Das wunderbar Paradoxe am Laufsport ist allerdings, dass man bei den ersten Schritten komplett ohne all das auskommt. Das Anfangen ist ohne irgendeine Voraussetzung möglich. Wer Laufen möchte, geht in den Wald oder stellt sich auf den Gehweg oder Straße und beginnt einfach. Selbst wenn Sie nicht mehr schaffen als 50 Meter, dann laufen Sie eben die und am nächsten Tag ein bisschen weiter."

21 Kapitel hat diese gelungene und lesenswerte Autobiographie, und bereits ab dem 7. Kapitel “Bis dir der Schmerz zu den Ohren rauskommt”, wird es richtig aufregend ... , dann nimmt Scott Jurek uns mit auf die längsten Ultrastrecken in den USA, den Minnesota Voyageur, den Angeles Crest 100, den Badwater Ultramarathon und vor allem auf den legendären Western States 100. Auch auf die Tarahumara treffen wir wieder und, leider viel zu kurz, auf die durchgeknallten Typen aus dem Buch Born to Run. All diese Ultras will Jurker nicht nur schaffen, sondern gewinnen. Da stellen wir Läufer uns sicherlich die Frage, wie er sich auf solch hohe Ziele einstellt. Auch das verrät das Buch.

Mit Läufer schließe ich alle ein, die sich auf zwei Beinen auch schneller bewegen können, als nur zu gehen. Scott Jureks Weg zu einem der erfolgreichsten Ultraläufer weltweit war, was seine familiären Verhältnisse anbetrifft, ein schwerer, ein leichter aber, wenn es ums Laufen ging.


Spätestens seit „Mein langer Lauf zu mir selbst“ von Joschka Fischer ist dieses Form des „Erlebnisberichtes“ einer sportlichen Entwicklung zum „Lang-Läufer“ samt innerer Motivation und innerem Zugang nicht unbedingt neu.

Auf der anderen Seite liest sich dieses Buch zum einen sehr flüssig und daher unterhaltsam, zum anderen geht Jurek in seiner Darstellung unterschwellig doch gewisse andere Wege, soweit er den Leser in den Blick nimmt. Zwei Momente, die das Buch bereits lesenswert machen. Denn letztendlich geht es nicht nur um eine reine Selbstdarstellung der eigenen Biographie (auch wenn diese breiten Raum einnimmt) und nicht darum, den jeweiligen Leser mit Laufschuhen zu bewaffnen und auf den nächsten Ultramarathon zu schicken.

Sondern um den Kernsatz Jureks und dieses Buches „Sei jemand“. Auch gegen missliche Umstände und wenig ermutigende Mitmenschen.

Selbstverständlich steht vordergründig dabei der Sport im Blickpunkt, von dem Jurek, trotz aller Qualen, durchaus motivierend zu erzählen weiß“. Im Tieferen aber verweist Jurek darauf, dass sich jeder, gerade in Momenten, in denen scheinbar „nichts mehr geht“, „von innen heraus neu erfinden kann“.

Für mich ist "Eat & Run" eines der Top3 Laufbücher ever.


Scott Jurek ist ein weltberühmter Ultramarathon-Läufer, der rein vegan lebt. Er wurde nicht nur in den zwei Bestsellern „Born to run” und „Der 4-Stunden-Körper” erwähnt, sondern diverse Medien, CNN, New York Times, USA Today, Wall Street Journal ..., haben bereits über ihn berichtet. Bekannt und bewundert wegen seines bewussten Lebensstils arbeitet Scott Jurek auch als begehrter Vortragsredner, Coach und Physiotherapeut für viele Unternehmen und Organisationen, unter anderem Microsoft und Starbucks.

Steve Friedman ist Autor und Co-Autor zahlreicher Bücher.


Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download

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