Bas Kast - Lob des Unbequemen
- bodhi74
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Wie ich lernte, die Eisbäder des Lebens zu genießen
Erscheinungstermin: 15. Oktober 2025
80 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

Im Rückblick sind es oft gerade die herausforderndsten Situationen im Leben, die wir als besonders wertvoll erkennen. In einer Welt jedoch, die sich dem Komfort und der Bequemlichkeit verschrieben hat, tun wir alles, um sie zu meiden. Aber was wäre, wenn wir die Hürden und Hindernisse schon in dem Moment, in dem sie sich uns in den Weg stellen, als Chancen begreifen könnten?
In diesem lebensphilosophischen Essay geht Bas Kast der Frage nach, weshalb wir uns gegen unangenehme Empfindungen wie Schmerz und Hunger, Konflikte und Stress wehren – und was uns dadurch entgeht. Ob körperliches Training, Fasten, ehrliche Gespräche oder das Aushalten unbehaglicher Gefühle: »Lob des Unbequemen« ist eine Einladung, Anstrengung und Mühsal nicht länger als Feind zu betrachten, sondern als Verbündeten zu entdecken, an dem man persönlich wächst. Eine inspirierende Ermutigung für alle, die mehr vom Leben erwarten als Bequemlichkeit und Instant-Glück.
MEIN Fazit:
Bas Kast ist bekannt für seine ebenso zugänglichen wie reflektierten Sachbücher, und auch in Lob des Unbequemen – Wie ich lernte, die Eisbäder des Lebens zu genießen wendet er sich wieder einem Thema zu, das sowohl alltagsnah als auch philosophisch aufgeladen ist. Er argumentiert dafür, dass gerade die herausfordernden Momente – Schmerz, Hunger, Stress oder emotionale Konflikte – jene Erfahrungen sind, die uns reifen lassen. Kast lädt dazu ein, Schwieriges nicht länger als Störung eines bequemen Lebens zu begreifen, sondern als wertvolle Chance für persönliches Wachstum.
Inhaltlich überzeugt das Essay durchaus. Kast formuliert klar, anschaulich und motivierend. Ob körperliches Training, Fasten oder das Aushalten unangenehmer Gefühle – viele seiner Beispiele wirken unmittelbar nachvollziehbar und können Denkanstöße geben. Die zentrale Idee, dass in einer von Komfort überladenen Welt gerade das Unbequeme zum eigentlichen Motor innerer Entwicklung wird, trifft einen Nerv und ist zeitgemäß wie selten zuvor.
Doch bei aller inhaltlichen Stärke gibt es einen wesentlichen Kritikpunkt, der sich nicht ignorieren lässt: Das Buch ist schlicht viel zu klein und zu mager für seinen Preis. Mit nur 80 Seiten im Format 11,8 x 18,7 cm wirkt es eher wie ein erweitertes Essay oder ein längerer Magazinbeitrag denn wie ein vollwertiges Buch. Gerade angesichts des interessanten Ansatzes hätte man sich mehr Tiefe, mehr Beispiele, vielleicht sogar praktische Anleitungen oder persönliche Anekdoten gewünscht, die über das recht knapp umrissene Konzept hinausgehen. Stattdessen bleibt das Werk im Ansatz inspirierend, aber deutlich unterentwickelt.
Wer Kast mag oder sich für das Thema Lebensphilosophie interessiert, wird einen anregenden, schnell gelesenen Impuls finden. Wer jedoch ein substantielles Buch erwartet, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht sein – vor allem in Relation zum Preis.
Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download



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