top of page

Javier Castillo - Das Spiel der Seelen - Keiner kann entkommen

  • Autorenbild: bodhi74
    bodhi74
  • 17. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Thriller

Erscheinungstermin: 19. März 2025

464 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ree

New York 2011. Zunächst war es nur ein Vermisstenfall. Dann findet man die fünfzehnjährige Allison in einer Kirche – tot an einem Kreuz. Zeitgleich erhält die Journalistin Miren Triggs das Polaroidfoto eines gefesselten und geknebelten Mädchens. Gina Pebbles, 2002, steht darunter. Schnell findet Miren heraus, dass Gina seit zehn Jahren vermisst wird. Gemeinsam mit ihrem ehemaligen Professor Jim Schmoer geht sie beiden Fällen nach und findet eine Spur, die zu einer streng religiösen Schule führt. Doch was ist mit dem Mädchen auf dem Foto passiert? Wer hat Miren das Bild geschickt? Und wie hängen die beiden Fälle zusammen?


MEIN Fazit:


Javier Castillo hält mit Das Spiel der Seelen – Keiner kann entkommen erneut ein eindrucksvoll düsteres Thriller-Feuerwerk bereit. Der Roman entführt den Leser nach New York im Jahr 2011, doch die Schrecken, die hier aufgedeckt werden, wirken zeitlos und universell: Angst, Geheimnisse und die gefährliche Macht der religiösen Institutionen. Castillo gelingt es, eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, in der jede Seite neue Fragen aufwirft und doch jedes Rätsel eine plausible Spur behalten kann.


Im Zentrum steht Miren Triggs, eine engagierte Investigativjournalistin, deren Leben sich schlagartig verändert, als sie zwei scheinbar unabhängige Fälle miteinander verknüpft: Allison, das 15-jährige Mädchen, das in einer Kirche tot aufgefunden wird, und Gina Pebbles, längst vermisst seit 2002, deren gefesseltes, geknebtes Bild im Polaroid auftaucht. Die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist geschickt verwoben: alte Wunden, die nie vollständig geheilt wurden, treffen auf aktuelle Recherchen, die gefährliche Feinde mit sich bringen. Gemeinsam mit ihrem ehemaligen Professor Jim Schmoer beginnt Miren, ein Netz aus Indizien zu entwirren, das zu einer streng religiösen Schule führt. Wer hält dort die Fäden? Und welche Rolle spielen das Foto und die rätselhafte Spur, die durch die Jahrhunderte zu reichen scheint?


Stilistisch überzeugt Castillo durch klare, schnörkellose Prosa, die dennoch eine hypnotische Wirkung entfaltet. Die Kapitel wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Polizeiberichten, Detektivnotizen und Mirens eigenen Beobachtungen, wodurch der Spannungsbogen konstant gespannt bleibt. Die Recherchen liefern Stoff für schockierende Wendungen, ohne dass die Plausibilität verloren geht. Der Autor beweist einmal mehr sein Gespür dafür, wie Rituale, Glaube und Machtstrukturen menschliches Handeln steuern können – und wie gefährlich es ist, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen.


Das Spiel der Seelen – Keiner kann entkommen ist mehr als ein gewöhnlicher Thriller; es ist eine sorgfältig konstruierte Studie über Schuld, Manipulation und die Kosten der Wahrheit. Castillo beweist erneut, warum er als einer der wichtigsten Stimmen des europäischen Thrillers gilt, und hinterlässt beim Finale eine Gänsehaut, die noch lange nachklingt.


Bild/Coverquelle mit freundlicher Genehmigung vom Randomhouse Verlag über das Blogger-Portal / Cover-Download


Kommentare


bottom of page